World-Spirits Aroma-Finder - in Deutscher Sprache
Sensorik ist permanentes geistiges Training - die Schärfung des sensorischen Gedächtnisses!
Man kann sich Düfte und Aromen recht schnell erkennen, aber ebenso schnell wieder vergessen. Wie der Musiker täglich auf seinem Instrument üben muss, bleibt dem Spirituosen-Verkoster eine kontinuierliche Auffrischung seines Wissens auch nicht erspart. Das sensorische Gedächtnis kann nur tätig werden, wenn die Nase im Hirn das passende Duftbild auch einwandfrei abrufen kann.
Sensorik ist zu 80 Prozent die Arbeit des Riechens und nur zu 20 Prozent jene des Schmeckens. Mit der Zunge kann nur süß, sauer, salzig, bitter und umami (fleischig, herzhaft, wohlschmeckend - vor allem für Gluten) und nach neuesten Erkenntnissen auch fettig beurteilt werden - erst retronasal (im Zusammenspiel mit der Nase) kann ein Geschmacksurteil entstehen. Der Geruchssinn kam mehr als 10.000 Duftnoten erkennen und unterscheiden - egal ob orthonasal (wenn sie in die Nase steigen) oder retronasal (von hinteren Rachenraum in die Nase).
Die Zunge nimmt alle genannten Geschmacks-Richtungen mit unterschiedlicher Intensität wahr. Die Theorie der eindeutigen Zuordnung der Geschmacks-Empfindungen auf der Oberfläche der Zunge gilt als überholt. Der Süßgeschmack wird am stärksten auf der Zungenspitze, hingegen sauer und salzig an den Zungenrändern und bitter im hinteren Zungenbereich wahrgenommen. Süße, Vanille, Honig, Muskat usw., kann auch durch riechen empfunden werden - durch das sensorische Erkennen und die Assoziation mit Produkten.
Da ein perfektes Ergebnis 100 Prozent haben muss, werden immer der Duft und der Geschmack - mit der Harmonie - beurteilt. Egal ob es sich um eine Speise, einen Wein oder eine edle Spirituose handelt.
Ein Urteil muss immer frei von jeder Beeinflussung oder Voreingenommenheit gefällt werden - deshalb eignen sich Symbole, anstelle von Punkten, zur Qualitätsfindung bestens. Man beschäftigt sich mit dem "Prüfling" wesentlich intensiver und versucht nicht, diesem vorab "eine bestimmte Medaille umzuhängen".
Eine Punktebewertung ist nur ein Teil des Gesamturteils eines Produktes. Dieses Ergebnis muss immer konform gehen mit der Qualität der verbalen Beschreibung. Stehen die Punkte im Gegensatz zum Text, kann es sich nur um ein Fehlurteil handeln.