Bier in seiner stärksten Form
Doch was ist ein Bierbrand? Ganz einfach: Fertiges Bier wird destilliert und auf Trinkstärke herunter gesetzt. Je stärker ein Bier gebraut wurde, desto höher ist die Alkoholausbeute und die Aromatik des Produktes.
Es ist eher reizlos ein normales Märzenbier zu brennen. Es macht mehr Spaß ein Weizenbier zu destillieren und die typische Eigenheiten wieder im Schnaps zu finden. Die Aromavielfalt reicht von Apfel-Birnen-Tönen bis hin zu Malz und Karamell – mit leicht hopfigen Anklängen. Wird das Destillat in Eichenfässern oder Barriques gelagert, lässt der Bruder Whisky grüßen.
Ein Pils wird meistens – es hängt immer von der Stilistik des Bieres ab – in Richtung Apfel-Birne-Hopfen gehen. Ein Stark- oder Malz-Bier wird intensive Karamell-Noten und ein Hefe-Weizen frische apfelig-birnige und hefige Töne haben. Der Schnaps ist ein „hochgeistiger“ Spiegel der Braukunst. Um die Qualität eines Bierbrandes noch besser zu machen, werden heutzutage spezielle Grundbiere für diesen Zweck hergestellt, die noch nicht filtriert wurden und so noch aromatischer sind. Das wirtschaftliche Verwerten von abgelaufenen Bieren hat ausgedient.
Namhafte Brenner haben sich mit Brauereien zusammengetan und Destillerien in Lohnarbeit für die Brauerei oder für den eigenen Betrieb. Dabei stößt man auf Namen wie Wilderer, Käser, Kössler, Capovilla oder Pfau. Ob Stiegl oder Wieselburger – der Bogen der Kooperationen „Brauer-Brenner“ spannt sich von Österreich, Deutschland, Italien über die Schweiz bis Südafrika.
Um diese Wege abzukürzen – und den Gewinn zu maximieren – beginnen immer mehr Brauereien selbst das eigene Bier zu destillieren und über die bestehenden Vertriebswege abzusetzen. Ein Paradebeispiel dieser „Bier-Brenner-Fraktion“ ist die Hirter Brauerei in Kärnten. Na dann Prost!
Quelle: www.world-spirits.com © by WOB