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Die Kunst der Glasmacher auf dem Prüfstand

Der große „World-Spirits“ Spirituosengläser-Test

glaeserHaben Sie den „Durchblick“, wenn es um die Wahl des optimalen Glases für Spirituosen geht? Genügen Ihnen werbesprachliche Attribute wie „elegantes Design“, „brillante Optik“, „funktioneller Glaskörper“? Wie viel Wert legen Sie auf passende Gläser zu verschiedenen Arten von Spirituosen? Wie viel Geld wollen Sie dafür ausgeben? Oder suchen sie das Universalglas schlechthin? 

Professor Claus Riedel hat in den 1960er Jahren mit seinen Weingläsern nicht nur Furore gemacht, sondern die Glaskultur revolutioniert und einen Meilenstein in der modernen Entwicklung von Gläsern gesetzt. Es gab und gibt viele Nachahmer, doch müssen sich alle am Original messen. Der Maßstab heißt nach wie vor Riedel, Ansporn sollte allerdings eine Verbesserung und Perfektionierung sein. Der positive Effekt dieses Wettbewerbs: Der Konsument hat eine noch größere Auswahl an Gläsern und kann nicht nur nach persönlichem Empfinden, sondern auch nach finanziellen Aspekten entscheiden.

Schifahrer wissen, dass ohne das perfekte „Bindeglied“ zwischen Schi und Mensch, den Schischuh, kein ein befriedigendes Schivergnügen möglich ist. Für einen Genussmenschen hat das Spirituosenglas einen vergleichbaren Stellenwert. Es ist absolut unverständlich, hochwertige, teure Produkte aus unpassenden oder „billigen“ Gläsern zu servieren oder zu trinken.

Die Vielfalt der Spirituosengläser

Wie es für den Chardonnay, Veltliner oder den Blauburgunder ein eigenes Glas gibt, so hat sich am Sektor der Spirituosen ebenfalls ein Spezialistentum verbreitet. Der Konsument hat die Qual der Wahl zwischen Gläsern für Beerenobst, Steinobst, Kernobst oder Grappa, natürlich bis hin zu Brandy oder Whisky.

In der „Steinzeit“ der Glaskultur, als es noch das traditionelle Stamperl und den Cognacschwenker gab, musste man sich über den Einsatz des richtigen „Handwerkzeugs“ für optimalen Trinkgenuss nicht den Kopf zerbrechen. Heute stellt sich die Frage, ob es notwendig ist, einen riesigen 
Gläserschrank zu haben, um darin die Vielzahl der Spezialgläser für die unterschiedlichsten Spirituosen „parken“ zu können. Es muss doch möglich sein, in diesem Dschungel ein Glas zu finden, das sich als Allrounder eignet – wobei eines klar sein muss: Allrounder sind keine Spezialisten, doch die „Besten im Schnitt“.

Die Handwerkskunst und die Qualität

Grundsätzlich ist zwischen maschinell gefertigten oder als Pressglas hergestellten Produkten und mundgeblasenen Kreationen zu unterscheiden. Mundgeblasen oder handgearbeitet sind Gläser, die vom Körper bis zum Boden in reiner Handarbeit erzeugt werden – was nicht immer geschieht. Viele große Firmen stellen zwar diese Qualitätsdefinition als Wettbewerbsvorteil in den Vordergrund, in Wahrheit werden die Kelche aber mit Pressluft „geblasen“ und erst dann beginnt die Handarbeit – über den Stiel bis zum Boden. Mundgeblasene Kristallgläser werden in Formen geblasen – kleine Auflagen in Holz, große Auflagen in Eisenformen.

Man sollte auch darauf achten, welches Grundmaterial verwendet wird, ob Bleikristall, Kaliglas oder Pyrexglas. Bleikristall ist die klassische, hochwertige Variante, deren Handwerkskunst nur wenige Glashütten beherrschen. Kaligläser sind die gängigste Form, sie werden auch verwendet, da es z. B. in Amerika mit „Bleiglas“ Probleme geben kann. Pyrexglas wird in der Labortechnik und von Glaskünstlern eingesetzt, es ist ein relativ leicht zu verarbeitendes Röhrenglas, das es in verschiedenen Größen und Durchmessern gibt.

Geschliffene Bleikristallgläser oder Designergläser, die von der Funktion her nicht geeignet sind, sollten nur zur Dekoration dienen – ist die Funktionalität gegeben, spricht nichts gegen den täglichen Gebrauch. Zu guter Letzt: Gläser aus Plexiglas gehören in die Puppenküche, allenfalls in den Picknickkorb oder Rucksack für den „Gipfelschluck“ – „echte“ Gipfelstürmer haben neben einem feinen Getränk auch ein adäquates Glas.

Das subjektive Empfinden

Stellt man die Aufgabe, aus 40 Gläsern drei auszuwählen, so werden diese nach persönlichen Vorlieben und ästhetische Kriterien beurteilt. Ohne ein Destillat verkostet zu haben, fallen 50 Prozent der positiven Wertung auf diese Gläser, da das Unterbewusstsein auch in der sensorischen Beurteilung mitspielt. Die zweite Hälfte splittet sich in das sensorische Empfinden von Nase und Gaumen. Hier hat die Erfahrung gezeigt, dass Gläser, die den Duft eines Produkts optimal wiedergeben, einen Vorteil in der Beurteilung haben. Damit bleibt nur mehr ein keiner Anteil für die Beurteilung am Gaumen übrig.
 

Die Ästhetik

Ein plumpes Glas, ein zu hohes Glas oder ein Glas mit schlechten Proportionen stören nicht nur den Trinkgenuss, sondern sind auch im Handling unbrauchbar, da die Balance nicht stimmt. Das fängt beim Schwenken an und hört beim Zum-Mund-Führen auf, wobei hier natürlich auch die Form des Glaskörpers eine Rolle spielt.

Wand- und Stielstärke eines Spirituosenglases haben Auswirkungen auf das Empfinden und die sensorische Beurteilung, ebenso der Abschluss des Glaskörpers, ob er geschliffen oder wulstig ist – so wird er auch auf den Lippen empfunden. Unabhängig vom persönlichen Eindruck machen diese Kriterien im sensorischen Empfinden gravierende Unterschiede.

Das Konzept

Das Funktionsprinzip eines Glases ist eigentlich simpel. Voraussetzung für ein perfektes Glas ist die optimale Oberfläche des Inhalts zur Luft, damit sich das Produkt voll entfalten kann. Der Inhalt muss aufkonzentriert werden und die Aromatik durch das Ansaugen durch die Nase ohne störende alkoholische Einflüsse entfalten. Dazu ist auch eine entsprechende Öffnungsgröße des Glases erforderlich.

Die Funktion ergibt sich durch die Form und den aerodynamischen Einfluss bei der Entfaltung der Aromastoffe. Schlussendlich muss auch der Stiel eine gewisse Länge haben, damit keine störenden Einflüsse – Parfüm auf den Händen usw. – die Entfaltung der Aromatik beeinträchtigen.

Die Glasgröße

Jedes Glas muss eine Mindestgröße haben. Teilweise ist es schade, wenn Glasformen fantastisch aussehen, aber auf Grund der Größe des Glaskörpers kein Trinkgenuss möglich ist. Voraussetzung sollte eigentlich immer ein Volumen von zwei bis vier Zentilitern sein. Alles, was kleiner ist, gehört in die Puppenküche, aber nicht auf den Markt. Im weitesten Sinne könnten diese „Liliputaner“ als einfache Verkostungsgläser Verwendung finden.

Der Glaskörper

Die Formgebung des Glaskörpers ist nicht nur eine riesige Spielwiese für Designer und Tüftler, sondern hat gravierenden Einfluss auf das sensorische Empfinden und Schmecken von Alkohol. Die Formen reichen vom Stamperl über Cognacschwenker bis zu Pyramiden-, Keil-, Zwiebel- oder Apfelform sowie unterschiedlichen technisch- eckigen Formen.
 

Der Glaskamin 

Unabhängig von der Glasform hat der auf den Glaskörper aufgesetzte Kamin großen Einfluss auf das Geschmacksbild eines Brandes. Er entscheidet, ob ein Brand alkoholisch wirkt oder die Aromastoffe sprichwörtlich verfliegen. Spirituosengläser wären ein ideales Betätigungsfeld für Strömungstechniker, denn Gläser mit Kamin haben im Prinzip eine gewisse Düsenwirkung, was schon durch die Form vorgegeben wird.

Geschwungene, birnenförmige oder hochgezogene, zwiebelförmige Gläser haben zwar keinen Kamin, erreichen durch die Glasform aber teilweise dieselbe Wirkung.

Profis werden Gläsern mit Kaminen den Vorzug geben, da es in der Entscheidungsfindung bzw. der Beurteilung eines Produktes kompromissloser ist – der beste Vergleich dafür ist das Fahrverhalten eines Autos mit einem Rennfahrwerk in Extremsituationen.

Die Glastypen und Glasformen

Stamperl: Die Urform des Schnapsglases hat eigentlich ausgedient und gehört ins Museum.

Cognacschwenker: Diese Form ist eigentlich auch überholt, auch wenn es immer wieder erstaunt, dass spezielle Typen überraschend gute Ergebnisse bringen können. Die Form konzentriert Inhalt und Alkohol im gleichen Maß – je größer die Apfelform, desto intensiver wirkt die Alkoholschärfe in Nase und Augen.

Verschiedene Weingläser: Diese Glastypen sind nur bedingt verwendbar und haben in der Phalanx der Spirituosengläser ein hartes Leben. Das französische Wein-Prüfglas (I.N.A.O.) des Institut National des Appellations d'Origine - wird von Luminarc hergestellt und war beim Test nicht dabei -, ist ein klassisches Weinglas, das sich aber für viele Spirituosen recht gut eignet, vor allem für holzgelagerte Produkte wie Whisky, Cognac usw.

Birnenform: Das Angebot reicht von gestauchten, dicken bis zu langgezogenen, dünnen Gläsern – mit senkrechten oder nach außen hin abfallenden Kaminen. Der Vorzug ist jenen Gläsern zu geben, deren Kamine sich nach außen öffnen, damit keine unerwünschte Alkoholschärfe das sensible Riechorgan überstrapaziert.

Tulpenform: Dieses klassische Design wird in verschiedenen Größen angeboten, von klein und bauchig bis zu hoch und lang mit nach außen hin abfallender Öffnung. Teilweise bringen diese Gläser erstaunlich gute Ergebnisse, wobei man auf Grund der Optik keiner der unterschiedlichen Formen den Vorzug geben kann.

Schalenform: James Bond bekommt darin seinen Martini serviert – das war es dann aber schon. Eventuell eignet sich diese Glasform für Liköre, das allerdings wird ein anderer Test abklären.

Keilform: Der Klassiker für neutral-spritige Produkte wie Wodka kann für bestimmte Produkte durchaus geeignet sein. Alkoholstarke Spirituosen werden darin ganz gut zur Geltung kommen, wenn das Glasvolumen entsprechend groß ist.

Flötenform: Begeisterung ruft die typische Sherry- bzw. Sektglasform nicht hervor, doch mit bestimmten Spirituosen (aromaintensive- und holzfassgelagerte Destillate) kann sie ein kleines „Aromen-Konzert“ zur Geltung bringen.

Technisch-eckige Form: „Vater“ der technischen Glasformen – strenge Ecken und Kanten mit einem nach außen abfallenden Kamin – ist Wolfram Ortner. Inzwischen gibt es Gläser von WEIN & Co, Spiegelau und andere, die dem typischen „Knick“ sehr nahe kommen. Die Formgebung hat sich auf Grund der Funktion ergeben, die kompromisslos im Vordergrund steht. Diese Gläser sind kompromisslos in der Präsentation des Inhalts: gut oder schlecht, dazwischen gibt es nichts. Also ideal für kritische Verkostungen geeignet.

Die Kriterien für den „World-Spirits“ Gläsertest

Die Juroren hatten die Aufgabe, etwa 40 von namhaften internationalen Produzenten eingereichte Gläser auf ihre Eignung im Zusammenspiel mit unterschiedlichen Obstbränden bzw. Obstsorten zu überprüfen.

Die Böden der Gläser mit den Logos der Erzeuger wurden abgedeckt. Um wertfrei urteilen zu können und sich ausschließlich mit Funktion und Design zu beschäftigen, wurde das WOB-System für diesen speziellen Zweck adaptiert.

Jedes einzelne Glas wurde mit einem nicht sehr aromatischen Destillat, einem intensiven Beerenbrand und einem kräftigen Traubenbrand im Barrique nach folgenden Kriterien beurteilt:

• Duft
• Geschmack
• Funktion und Eignung
• Design
• Gesamteindruck
 

Das WOB-System lässt ausschließlich die Verwendung von Symbolen (- - bis + +) zu, was in Zahlen umgerechnet pro Kriterium die Möglichkeit der Beurteilung zwischen 10 und 20 Punkten zulässt. Das theoretisch erreichbare Maximum sind 100 Punkte – alle Gläser unter 71 Punkten sind für die Verkostung von Obstbränden nicht geeignet. Es kann aber durchaus sein, dass das Ergebnis beim Whisky- oder Brandy-Test ganz anders aussieht, wo die Karten für jeden Glaserzeuger neu gemischt werden. 

Die Kommentare der Juroren über die sensorische Eignung und Erfahrungen

• Je besser ein Glas geeignet ist, desto schwieriger wird die möglichst objektive Beurteilung.
• Es ist erstaunlich, wie unterschiedlich ein und dasselbe Glas den Inhalt präsentieren kann: Ein schwaches Destillat wird noch schwächer, ein starkes Destillat wird noch gesteigert.
• Viele Gläser sind ähnlich, in der Formgebung beinahe gleich, Kösslers Glas entspricht in Proportionen und Winkeln etwa Ortners Edel. Andere Gläser wiederum unterscheiden sich ausschließlich in der Länge des Kamins, was natürlich sensorische Unterschiede bringt.
• Ähnliche, beinahe identische Gläser haben nicht dieselbe Funktion bzw. Performance – bestes Beispiel dafür sind das .... und .... !
• Ein großes Glas hat – auch wenn das Design in Ordnung ist – Nachteile in jeder Form: Der Inhalt geht verloren und die Alkoholschärfe wird dominant.
• Viele Gläser zwischen Birnen-, Zwiebel- und Kirchturmform sind nicht funktionell und völlig ungeeignet.
• Stamperl und Cognacschwenker gehören ins Museum.
• Für Beerenobst konzipierte Gläser konnten sich sogar in der Verkostungsrunde mit der schwarzen Ribisel überhaupt nicht in Szene setzen. Vielleicht sieht es mit Grappa besser aus?
• Viele Gläser mit zu steilem Kamin bringen zu viel Alkoholschärfe.
• Unscheinbare Gläser, denen man auf Grund der Form keine Vorschusslorbeeren gab, brachten überraschend gute Ergebnisse.
• Teilweise lässt die Verarbeitung der Gläser zu wünschen übrig. Die Glasstärke ist zu dick, die Stiele sind zu stark und die Balance beim Kosten „im Keller“.
• Manche Gläser zeigten Funktionsmängel: zu kleine Glaskörper für einen vernünftigen Inhalt, schlecht geeignet zum Schwenken, Riechen und Trinken, zu lange Kamine, zu rundlich (breit) oder zu hoch (lang).
• Man spürt bei einigen Gläsern, dass sie konzeptlos erzeugt wurden – weder fürs Wohnzimmer noch für eine Almhütte geeignet.
• Einige Gläser sind kontraproduktiv – sie ruinieren den Inhalt, anstelle ihn mit seinen Vorzügen zu präsentieren. 

Der Vergleichstest zeigt, dass es überhaupt nicht nachvollziehbar ist, warum man für jede Obstsorte ein speziell konzipiertes Glas verwenden sollte – der Test hat das Gegenteil bewiesen. Es gibt Gläser, die unterschiedlichen „Formkonzepten“ zuzuordnen sind, aber unter dem Strich gleich gute Ergebnisse bringen. Das Zeitalter der „Allrounder“ bei Spirituosengläsern ist offensichtlich angebrochen – zum Wohle der Konsumenten. Die „Volks-Gläser“ sollen hoch leben!

Die Ergebnisse des „World-Spirits“ Gläsertests 2005

And the winner is … - und „World-Spirits Glas of the Year 2005“ - das neue „WS 18.5“ von Wolfram Ortner, ein klassisch-modernes Glas, das in den entscheidenden Kriterien dem WOB-Edel entspricht. Knapp gefolgt vom schon seit vielen Jahren bewährten und gelobten WOB-Edel selbst und von Christoph Kösslers Spirituosenglas, beides "technische Gläser“.

Das Ergebnis der Einzelwertung: Kösslers Glas war die Nummer eins bei nicht sehr aromatischen Früchten, Ortners Edel beim Beerenobst und das für „World-Spirits“ kreierte Glas WS18.5 in der Kategorie Holz.

Die Teilnehmer am Gläsertest

• Bormioli Rocco
• Christoph Kössler
• Eisch
• Glas & Co
• Inn Crystal
• Rastal
• Schott Zwiesel
• Spiegelau
• Stölzle Oberglas
• Wine Star
• Wolfram Ortner

(Riedel und einige andere namhafte Produzenten zeigten für den Test leider kein Interesse – vielleicht sind sie beim nächsten mal dabei!)

Die Top 15 mit Punkten und verbaler Beschreibung

1 94,3 World-Spirits WS 18.5 - Wolfram Ortner
Inhalt wirkt zuerst verhalten, wird aber nach einigen Minuten immer aromatischer, schöner Duft, elegant am Gaumen

2 93,8 WOB-Edel - Wolfram Ortner
Polarisiert in der Funktion, teilweise verhalten, aber sehr klar, fülliger Gaumen, schönes Glas

3 93,1 Spirituosenkelch – Christoph Kössler
Fein zum Riechen und Trinken, betont etwas die Schärfe des Alkohols, schönes, elegantes Glas

4 91,8 In Vino Veritas - Glas & CO
Funktionelles Glas, schöne Frucht in der Nase und am Gaumen, teilweise etwas verhalten, angenehm, sehr schöne Form

5 91,1 Malt Whisky - Eisch
Tolles, funktionelles, bauchiges Glasdesign, schöner Duft, der Alkohol schmiegt sich in den Mund und entfaltet sich sehr gut

6 89,3 WOB-Cognac - Wolfram Ortner
Ausgewogenes Glas, wirkt harmonisch, elegant, teilweise etwas problematisch mit der Präsentation des Inhalts

7 88,3 Vino Grande Digestiv - Spiegelau
Feines, elegantes Trinkglas, schöner Duft und angenehm beim Trinken, etwas alkoholisch

8 86,7 Vino Nobile Obstbrand - Eisch
Sehr gutes, angenehmes Glas, schönes Design, konzentriert relativ wenig auf, feiner, milder Duft

9 85,9 Apero Spirituosenkelch - Stölzle Oberglas
Schönes, kleines, funktionelles Glas, wenig Körper, breite, teilweise verhaltene Nase, explodiert am Gaumen

10 85,6 25 Vino Grande Weinbrand - Spiegelau
Originelle, unauffällige Form, überraschend gut, wenig Alkoholschärfe, feiner Duft und mild am Gaumen

11 85,6 Vitis Vinifera - Glas & CO
Das etwas klein geratene Glas betont ein wenig die Schärfe des Alkohols, angenehmes Riech- und Trinkglas für wenig Inhalt

12 85,4 WOB-Malt - Wolfram Ortner
Sehr gutes, funktionelles Allroundglas, spielt die Stärken allerdings bei kräftigen, aromatischen, „holzigen“ Spirituosen aus

13 85,3 Authentis Digestif - Spiegelau
Am Anfang verhalten, entwickelt sich mit Dauer immer besser, betont etwas die Alkoholschärfe

14 84,7 Bugatti Kelch – Rastal
Das eher plump wirkende Glas präsentiert den Geruch und Geschmack einer Spirituose mittelmäßig

15 84,6 Degustation - Stölzle Oberglas
Der lange Kamin verstärkt etwas die Alkoholschärfe und hemmt die Aromaentfaltung, im Geschmack recht gut

Die genauen Test-Ergebnisse mit den Rängen und Punkten finden Sie in der folgenden Tabelle (Wertungen in den einzelnen Kategorien und in der „Kombination Obstbrände“).

 

Gesamtwertung WS Gläsertest Obstbrände
Kernobst
Beeren
Traube/Holz
Gesamt
Punkte
 
 
Punkte
Rang
Punkte
Rang
Punkte
Rang
1
94,3
30
World-Spirits WS 18.5
Wolfram Ortner
93,25
3
95,25
2
94,25
1
2
93,8
27
WOB-Edel
Wolfram Ortner
92,25
4
97
1
92,25
2
3
93,1
1
Spirituosenkelch
Christoph Kössler
94,5
1
91,75
6
93
3
4
91,8
32
 
In Vino Veritas
Glas & CO
91,25
5
93
3
91,25
4
5
91,1
8
Malt Whisky
Eisch 
93,75
2
91,25
7
88,25
5
6
89,3
28
WOB-Cognac
Wolfram Ortner
85,75
15
92
5
90
6
7
88,3
22
Vino Grande Digestiv
Spiegelau
90,75
6
89,75
8
84,5
7
8
86,7
7
Vino Nobile Obstbrand
Eisch
90
7
86,25
12
83,75
8
9
85,9
4
Apero Spirituosenkelch
Stölzle Oberglas
88
10
83
18
86,75
9
10
85,6
25
Vino Grande Weinbrand
Spiegelau 
89,25
8
89,75
9
77,75
10
11
85,6
33
Vitis Vinifera
Glas & CO
84,5
19
86,75
10
85,5
11
12
85,4
29
WOB-Malt
Wolfram Ortner
83,75
21
84
17
88,5
12
13
85,3
14
Authentis Digestif
Spiegelau 
84,5
18
92,25
4
79
13
14
84,7
6
Bugatti Kelch
Rastal
84,75
16
86,25
11
83
14
15
84,6
3
Degustation
Stölzle Oberglas
88,25
9
85,5
14
80
15
16
84,6
16
Top Ten Klare Brände
Schott Zwiesel
87,5
11
86,25
13
80
16
17
84,0
12
Angelina Sherry
Inn Crystal 
84,25
20
84
16
83,75
17
18
83,6
21
Bar Special Sherry
Schott Zwiesel 
83
22
81,5
19
86,25
18
19
83,2
37
E
Bormioli Rocco
84,75
17
81
20
83,75
19
20
82,8
24
Vino Grande Destillatglas
Spiegelau
86,25
13
84,5
15
77,75
20
21
82,0
35
C
Bormioli Rocco
82,25
23
80
24
83,75
21
22
82,0
36
D
Bormioli Rocco
80,75
25
80,75
22
84,5
22
23
80,3
23
Vino Grande Grappaglas
Spiegelau 
81
24
79,25
27
80,75
23
24
80,3
18
Bar Special Cognac groß
Schott Zwiesel 
86
14
78,5
29
76,25
24
25
79,8
9
Melissa Sherry
Eisch
79,25
27
79,25
26
80,75
25
26
79,3
11
Lisa Mori Vino Classico Grappa
Inn Crystal
80,25
26
74,75
33
83
26
27
79,3
19
Bar Special Cognac
Schott Zwiesel
86,25
12
77
30
74,75
27
28
77,8
5
Classic 1806 Grappa Digestive
Stölzle Oberglas
76,25
30
79,25
25
77,75
28
29
77,8
15
Top Ten fassgereifte Brände
Schott Zwiesel 
77,75
28
80,75
21
74,75
29
30
77,8
34
B
Bormioli Rocco
74,75
33
79,25
28
79,25
30
31
77,0
17
Club Wodka-Glas
Schott Zwiesel
77,75
29
76,25
31
77
31
32
76,3
10
Lisa Mori Vino Classico Schnapskelch
Inn Crystal
76,25
31
80
23
72,75
32
33
76,3
39
G
Bormioli Rocco
74
35
74,25
34
80,5
33
34
75,0
31
A
Bormioli Rocco
74,75
32
75
32
75,25
34
35
69,1
26
Vino Grande Cognac
Spiegelau
74
34
68
36
65,25
35
36
67,8
2
Shiraz
Wine Star 
68,75
37
68
35
66,75
36
37
65,8
38
F
Bormioli Rocco
69,5
36
67,25
37
60,5
37
38
65,1
13
Angelina Likör
Inn Crystal
66,5
38
63,5
38
65,25
38
39
62,4
20
Bar Special Likör
Schott Zwiesel
60,5
39
62,25
39
64,5
39

 

96 bis 100 Punkte: DOPPEL-GOLD: Weltklasse, außergewöhnliches Glas
90 bis 95 Punkte: GOLD:         Top-Produkt
80 bis 89 Punkte: SILBER:       gutes bis sehr gutes Glas
71 bis 79 Punkte: BRONZE:       durchschnittliches Glas
65 bis 70 Punkte:                schwaches oder wenig geeignetes Glas
bis 65 Punkte:                   völlig ungeeignet für Obst-Brände
 
 
 
Ergänzende Bemerkungen
 
Zum Gläsertest wurden neben Mitgliedern der World-Spirits Jury, Gastronomen, Sommeliers, Händlern, Destillateuren und Journalisten auch die Produzenten der eingereichten Gläser eingeladen. Es spielt bei der Blindverkostung und bei der Art der Verkostung mit dem WOB-System überhaupt keine Rolle, ob jemand seine eigenen Gläser testet. Im Gegenteil – dem Veranstalter ist es wichtig, neben dem Input an fachlicher Kompetenz auch auf die Transparenz des Tests verweisen zu können.


 

Das große „World-Spirits“ Verkosterwochenende
 
Es war verdammt hart: Darüber waren sich Mitglieder der World-Spirits Jury, Gastronomen, Sommeliers, Händler, Destillateure, Interessierte und Journalisten einig, die sich an zwei Tagen einem enormen „Bombardement der Sinne“ aussetzten.
 
Am ersten Vormittag wurden in drei Serien jeweils etwa 40 Spirituosengläser auf „Herz und Nieren“ in der Eignung für Obstdestillate getestet, am Nachmittag wurde versucht, den Reiz der Harmonie einer Zigarre mit einem Zigarren-Destillat zu hinterfragen. 
 
Der zweite Tag war in der Intensität und der damit verbundenen Strapaz der Sinne nochmals eine Steigerung: Vormittags wurden zu drei unterschiedlich starken Kaffeesorten neun Kaffee-Destillate serviert, am Nachmittag zu vier Käsevarianten neun Spirituosen, mit dem Auftrag, diese Kombinationen auf den Grad der Harmonie zu überprüfen.
 
Die Jury setzte sich aus unerschütterlichen, mit starken sensorischen und „steherischen“ Qualitäten ausgestatteten Fachleuten zusammen:
 
Wolfram Ortner: Testleiter, World-Spirits Management und Genussmensch
Ilija Barisic: Kaffeerösterei Excelsior Klagenfurt
Eveline Barisic: Kaffeerösterei Excelsior Klagenfurt
Gerald Würcher: Weinfreund, Greißler, Vinothek-Betreiber
Angelika Stadler: Diplom-Sommelière, Restaurant Metzgerwirt Radenthein
Reinhold Forobosko: Gastrojournalist und Weinfreund
Evelyn Heiling: Liebhaberin der Schönheit des Lebens
Wolfgang Eder: Organisator Austria Ski-Test und Genussmensch
Manfred Pichler: Sommelier und World-Spirits Jury-Mitglied
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