Rum: Hochgeistiger Mix aus Tradition und Lebensfreude
Rum und Karibik werden meist in einem Atemzug genannt, doch der Ursprung des alkoholischen Getränks auf Zuckerrohrbasis ist in Indien zu suchen. Alexander der Große (356-323 v. Chr.) lernte auf seinen Feldzügen die goldbraune, klebrige Flüssigkeit kennen und nannte sie "sal indicum". Rund 1000 Jahre später brachten die Araber das Zuckerrohr in den Mittelmeerraum, wo man es in Spanien, auf Zypern und Sizilien anbaute. Doch erst in der Neuen Welt kam es zur Hochblüte: Christoph Columbus nahm Zuckerrohr (aus Motril in Südspanien) auf seine zweite Reise nach Amerika mit und pflanzte es in Hispaniola (heute Haiti und Dominikanische Republik). Die spanischen Eroberer waren nur von der Suche nach Gold besessen und ließen die Felder verkümmern. Erst um 1640 wurde Zuckerrohr von Holländern und aus Brasilien vertriebenen portugiesischen Juden auf den Antilleninseln Curaçao und Aruba kultiviert. Sie dürften auch ein alkoholisches Getränk mit dem Namen "Tafia" destilliert haben, quasi den Vorgänger des Rums.